nicolameitzner
English   Home   Biografie   Kontakt   News   Links   
83295/3   Wie viele Stockwerke...?   Zürich-West   in operation   forward motion   newspace   luckyland   Shanghai Builder   Synergy   city walks   NL   street view   
Bildauswahl   Information   Ausstellungsansicht   

luckyland Sydney 2005


Freizeiteinrichtungen sind mit baulichen Maßnahmen umgrenzte und möblierte Areale, auf denen bestimmte Aktivitäten in geordnetem Rahmen stattfinden. Nicola Meitzner untersucht solche Einrichtungen in und um Sydney. Australier verbringen ihre Freizeit gerne im Freien, wo sie aktiv Sport treiben oder anderen dabei zusehen. Aktive und passive Freizeitgestaltung treffen in Arenen zusammen, wo die Masse der Zuschauer durch Abschrankungen und Markierungen vom Spielfeld und den Akteuren getrennt ist. Die Abläufe einer solchen Veranstaltung sind streng reglementiert und ritualisiert. Ein Spiel hat seine festen Regeln und sein klar definiertes Ziel. Wird dieses Ziel erreicht oder die Spielzeit ausgeschöpft, ist das Spiel zu Ende. Das Spiel wird auf einem klar umgrenzten Feld gespielt. Die Akteure entfalten ihre Kunstfertigkeit innerhalb dieses Systems aus Regeln, Zeitrahmen, Zielvorgaben und Spielfeldumgrenzung. Die Zuschauer unterwerfen sich dem Regelwerk genauso, da sie sonst die Kunstfertigkeit des Sportlers und die Schönheit des Spiels gar nicht würdigen könnten. Der Zuschauer hat seine eigenen ritualisierten Ausdrucksformen wie Klatschen, Schreien, die-Welle-
machen und viele mehr, nur eines dürfen sie nicht – ins Spielgeschehen eingreifen. Die Trennung von Aktiven und Zuschauern findet selbst in jenen Anlagen statt, wo der Erholungssuchende frei entscheiden könnte, ob er aktiv am Geschehen teilnehmen möchte, in öffentlichen Bädern oder Vergnügungsparks etwa. Dort kauft der Gast Zeiteinheiten bzw. Zutrittsberechtigungen für fest umrissene Aktivitäten wie Schwimmen, Skateboarden oder Achterbahnfahren. Im „luckyland“ sind sie Akteure auf Zeit, bevor sie wieder in ihre Häuser oder zur Arbeit zurückkehren. Die Freiheit in der Freizeit bleibt eine Verheißung hinter dem Zaun, der den Pool vom offenen Meer trennt. Nicola Meitzner geht Abschrankungen nach mit einem offenen Blick für beide Seiten. Sie zeigt den Zuschauer beim Zuschauen gleichermaßen wie die Akteure in der Arena.
                                                                                                    Tomas Kadlcik

15 Motive
c-prints 30 x 40 cm